Kochen in lecker!

Sellerie-Wildreis mit Lauch & Hanfsoße

Sellerie-Wildreis mit/Lauch & Hanfsoße

Dieses etwas aufwändige, aber ausgefallene Fine Dining Gericht stammt aus dem Motto-Koch-Abend "Rainer Maria Rilke". Es stellt ein bekanntes Gedicht von ihm dar, welches mir persönlich sehr am Herzen liegt. Es ist thematisch eng mit dem verknüpft ist, wo mein Herzblut fliesst und wofür ich kämpfe.

Natürlich ist mir der Name Rilke als Dichter ein Begriff, aber hätte ich ein oder zwei Gedichte von ihm nennen sollen, so wäre mir nichts einfallen von dem ich genau wußte, dass es aus seiner Feder stammt. Daher wurde, wie bei vielen Mottos die ich kochen sollte, auch hier erstmal ein Suchdurchlauf gestartet. Es gab einige schöne und interessante Gedichte, aber dieses sprach mich sofort an.

Der Panther

Ob "Der Panther" das bekannteste Gedicht von Rilke ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. Lyrik ist ja nun auch sehr persönlich und kann nicht eindeutig belegt werden. Vielleicht hätte, jetzt im Herbst, das Gedicht "Der Herbsttag" sogar noch besser gepasst, zumal der zweite Mottobegriff an dem Abend "September" war. Aber der Panther ist mir als Veganerin natürlich viel näher als eine schnöde Jahreszeit.

Inhaltlich bezieht sich das Gedicht auf einen gefangenen Panther und seine Ausweglosigkeit. Als Tierliebhaberin zerreißt es einem das Herz beim lesen und könnte aktueller nicht sein im Hinblick auf die Massentierhaltung. Rilke bezieht sich in seinem Werk wahrscheinlich auf einen eingesperrten Panther, den er im Jardin des Plantes in Paris gesehen hat. Eine Interpretation könnte auch die Übertragung auf die menschliche Einsamkeit sein. Aber alleine seine Worte, ohne tiefere Interpretation, lassen bei mir das Bild von tausenden Tieren in engen Stellen entstehen. Tag für Tag ohne Bewegung, den natürlichen Impulsen und Bewegungsmustern beraubt, der Wille gebrochen, um dann qualvoll zu sterben um den Menschen unnötigerweise als Nahrung zu dienen.


DER PANTHER:

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf –. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille –
und hört im Herzen auf zu sein.

Zutaten

Mengen für ca. 4 Personen

Hanfsoße:
  • 2.5 St.Knoblauchzehen
  • 4 Bl.Blutampfer
  • 3.5 ELLimettensaft
  • 150 gHanfsamen
  • 0.7 TLSalz
  • 0.5 TLTellicherry Pfeffer
  • oder alternativ
    0.5 TLPfeffer
  • 150 mlOlivenöl
  • 1 TLHefeflocken
Porree:
  • 6 StgPorree
  • 3 ELOlivenöl
  • etwasSalz
Sellerie-Wildreis:
  • 200 gWildreis
  • 350 gSellerieknolle
  • etwasKohle
  • oder alternativ
    2 St.Kohletabletten
  • 1 TLSalz
  • 2 ELHanfsamen
  • 1 ELHanföl
  • oder alternativ
    1 ELKürbiskernöl
  • 0.25 TLTellicherry Pfeffer
Deko:
  • 8 Bl.Blutampfer
  • 2 TLHanfsamen
  • etwasBlüten
  • 12 Bl.Blutampfer
  • etwasBlüten
  • 2 TLHanfsamen
  • 150 gHanfsamen
  • 2 ELHanfsamen
  • 1 ELHanföl
  • 1 TLHefeflocken
  • 2.5 St.Knoblauchzehen
  • etwasKohle
  • Alternativposition
    2 St.Kohletabletten
  • Alternativposition
    1 ELKürbiskernöl
  • 3.5 ELLimettensaft
  • 150 mlOlivenöl
  • 3 ELOlivenöl
  • Alternativposition
    0.5 TLPfeffer
  • 6 StgPorree
  • etwasSalz
  • 1.7 TLSalz
  • 350 gSellerieknolle
  • 0.75 TLTellicherry Pfeffer
  • 200 gWildreis

Zubereitung

  1. Hanfsoße

    Die Knoblauchzehen abziehen und in ein hohes Gefäß pressen. Blutampferblätter grob zerkleinern, mit den restlichen Zutaten hinzugeben und mit dem Stabmixer zu einer geschmeidigen Masse mixen. Final abschmecken.

  2. Lauch-Gitter

    Vom Porree den Stielansatz und die oberen grünen Blätter, die lose sind entfernen. Die Blätter kann man noch gut für eine Suppe o.ä. verwenden. Die erste Schicht von der Porreestange vorsichtig entfernen, da sie zu hart ist und den Rest waschen. Die Stangen in ca. 12 cm lange Stücke schneiden. Nach belieben im Ofen oder in der Pfanne braten.

    Für die Ofen-Variante die Porree-Stangen von allen Seiten mit Öl einpinseln und etwas salzen. Auf ein Blech mit Backmatte o.ä. legen und bei 150 Grad Ober-/Unterhitze 40 Minuten backen, bis die Oberseite leicht gebräunt ist. Ggf. muß noch die zweite Schicht vom Porree entfernt werden, wenn sie zu hart ist. Hier kann man den Ofen anstellen, wenn der Reis auf dem Herd steht.
    Die Pfannenvariante geht schneller, kann aber nicht vorbereitet werden, sondern die Porreestangen werden gebraten wenn der Reis fast fertig ist. Dazu etwas Öl in einer Pfanne erhitzen, den Porree etwas salzen und von allen Seiten anrösten.

  3. Wilder Panther

    Für den Sellerie-Wildreis 400 ml Wasser zum kochen bringen und den Reis darin 20 Minuten köcheln lassen. In der Zeit die Sellerie schälen und raspeln. Mit der Aktivkohle und Salz zum Reis geben und weitere 20 Minuten köcheln lassen bis das Wasser verkocht ist und die Reiskörner aufplatzen.

    Zu Schluß Hanfsamen und Öl untermischen und mit Pfeffer und ggf. Salz abschmecken.

  4. Gedicht zusammen stellen

    Ein Viertel des Reis in eine Tasse geben, einen Teller mit der Mitte der Oberseite drauf geben und beides zusammen schnell umdrehen, so dass eine Reiskugel in der Mitte liegt. Mit den restlichen 3 Tellern wiederholen.

    Die Hanfsoße um den Reis verteilen und 3 – 4 Porreestücke über die Reiskugel als Gitter legen.
    Mit Blutampfer und Hanfsamen nach belieben dekorieren.