Sollte jemand wirklich Langeweile haben, also nicht nur so „Och, ich habe keine Lust meine Steuererklärung zu machen“, dann kann ich ihm nur eines der beiden Gerichte ans Herz legen. Im besten Fall auch beide. Denn die Zubereitung von selbstgemachten Käsespätzle oder Baumkuchen ist keine Sache von Zwischendurch. Da unterscheidet sich die vegane Variante auch nicht von der mit tierischen Zusätzen.
Das Essens-Motto "Baum" war mit Abstand das mit der längsten Vorbereitung in Bezug auf den Output. Also nichts für Liebhaber der TK-Küche oder Convenience-Food-Liebhaber. Aber ehrlich: Der Aufwand lohnt sich! Nicht nur aufgrund des Geschmacks, sondern weil man veganen Baumkuchen oder vegane Käsespätzle noch nicht im Supermarkt oder Restaurants / Cafes bekommt. Vermutlich weil man bei der Arbeitszeit keinen Verdienst hat wenn man sie zu einem bezahlbaren Preis verkaufen wollte. Bei den Spätzle lohnt es sich auf jeden Fall etwas mehr zu machen, denn sie können problemlos eingefroren werden.
Pura Vegana!
Mengen für ca. 4 Personen
Für die veganen Spätzle Mehl, Grieß, Salz und Kurkuma in einer Schüssel mischen, die flüssigen Zutaten hinzugeben und mit dem Handrührgerät mixen, bis ein zähflüssiger Teig ohne Klümpchen entsteht.
In einem großen Topf Wasser mit 2 TL Salz zum kochen bringen und die Hitze runter regeln, dass das Wasser nur noch leicht köchelt. Die Spätzle entweder mit einem Spätzlehobel in das Wasser geben oder die Frühstücksbrett Methode wählen. Hierzu ein Brettchen (Holz soll am besten funktionieren, aber ich habe es mit einem „normalen“ gemacht) mit ca. 2 EL Teig bestreichen und mit einem Messer Spätzle abschaben (auf YouTube gibt es Tutorials dazu).
Sobald die Spätzle fertig sind, kommen sie an die Oberfläche und können mit einer Schaumkelle herausgenommen und in eine Auflauform oder hohem Blech gelegt werden. Sie sollten gut abgetropft sein und zwischen durch umgerührt werden, damit sie nicht zusammen kleben.
Für die vegane Käsesoße eine Zucchini waschen, die Enden abschneiden und raspeln. Die Champignons abbürsten, die Zwiebeln schälen und beides sehr klein schneiden.
In einer großen Pfanne in Rapsöl dünsten bis die Zwiebeln glasig sind. Den Tofu ebenfalls sehr klein schneiden und mit der geraspelten Zucchini, Butter und Soja Cuisine hinzufügen bis sich die Butter aufgelöst hat. Zum Schluß den Reibekäse unterrühren, schmelzen lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Soße zu den Nudeln geben und gut mischen.
Die zweite Zucchini einmal längst und dann quer halbieren und mit der angeschnittenen Seite nach oben auf ein Backblech legen. Mit Olivenöl einpinseln und den Gewürzen bestreuen.
Im vorgeheiztem Backofen bei 150 Grad Ober- /Unterhitze ca 20-30 Minuten bissfest, bzw. gar backen.
Die Käsespätzle können mit in den Ofen gestellt werden, damit sie warm bleiben, bzw. oben knusprig werden.
Aus Zucchinihälften und Nudeln einen Baum formen und mit halbierten Cocktailtomaten, Röstzwiebeln und Basilikum garnieren.
Dieses Baumkuchen-Rezept ist im Zuge des Mottokochens entstanden. Eine befreundete Gärtnerin hat sich - wer hätte es gedacht - das Motto "Baum" ausgesucht. Neben veganen Käsespätzle, die als Baumkrone dienten, gab es als Nachspeise besagten Baumkuchen.
Hier darf ich mal kurz zitieren: "Der Baumkuchen ist ein wahres Kunstwerk und wird wegen seiner aufwendigen Herstellungsweise nur noch selten traditionell gebacken." Oder "Aufgrund seiner aufwendigen Herstellung wird der Baumkuchen auch als “König der Kuchen” bezeichnet und wird heute nur noch in wenigen Konditoreien verkauft. Bis heute gilt die Herstellung als Königsdisziplin im Konditoren-Handwerk."
Nun ja, ganz unrecht haben die beiden Autoren nicht *hüstel. Und auf die traditionell runde Form muß man in der Regel auch verzichten wenn man Baumkuchen zuhause backen möchte. Aber trotzdem kann es gelingen.
Mengen für ca. 8 Personen
Die Kichererbsen abgießen und das Wasser in den Kühlschrank stellen.
Währendessen Mehl, Speisestärke, Backpulver, Orangenabrieb und Mandeln in einer Schüssel vermischen. Das Sojamehl in einer kleinen Extraschüssel mit Cointreau anrühren.
Marzipanrohmasse in kleine Stückchen schneiden und mit veganer Butter, Zucker und Pflanzenmilch in einem Topf erhitzen und solange rühren, bis eine homogene Masse entstanden ist. Vanillearoma hinzugeben und mit dem angerührten Sojamehl zu den trockenen Zutaten geben und mit einem Rührgerät miteinander vermengen.
Kichererbsenwasser aus dem Kühlschrank nehmen und mit Sahnesteif und Salz solange quirlen bis es steif geworden ist. Die Form sollte man hinterher umdrehen können, ohne dass etwas heraus läuft. Danach vorsichtig mit einem Löffel unter den Teig heben.
Die Form mit Backpapier auslegen und mit ca. 4 EL von dem Teig den Boden ausfüllen. Im vorgeheiztem Backofen bei 250 Grad Oberhitze, bzw. Grillfunktion in der Mitte / obere Schiene ca. 5-6 Minuten backen. Am besten bleibt ihr dabei stehen und schaut wie dunkel der Teig wird. Er sollte gut gebräunt sein, damit die typischen Baumringe entstehen, aber natürlich nicht verbrennen. Diesen Vorgang wiederholt ihr so lange, bis kein Teig mehr da ist.
Insgesamt sollten aus dem Teig ca. 6 bis max 8 Teigportionen heraus kommen. Tendentiell kann man die untersten 2-3 Schicht (aber vor allem die erste Schicht) eher etwas dicker machen, damit der Teig hinterher nicht zu hart wird, da er am längsten gebacken wird.
Danach den Kuchen aus dem Ofen nehmen, auskühlen lassen und in gleichgroße Stücke schneiden.
Die Kuvertüre im Wasserbad schmelzen lassen, die Baumstämme von allen Seiten mit Schokolade einpinseln, sofort dekorieren und auf einem Kuchenrost auskühlen lassen.